Schon fünf Tage nach Schulbeginn, sind wir wieder im Schul-Alltag gelandet. Was so viel wie heißt: Kind von der Schule abholen. Täglich. Weil mal ein Heft zu besorgen ist. Am anderen Tag wieder eine Mappe. Die restlichen Extras nicht zu vergessen.
Also suchen wir fast täglich einen jener Shops auf, durch den sich geschätzte 5.000 quengelnde und überdrehte Kids drängen. Gefolgt von den Eltern, die die vollen Einkaufskörbe tragen und bei der Kassa die Börse zücken dürfen. Sobald man dann mal vor der Kassa gelandet ist. Sollte sich davor nicht gerade eine lange Schlange gebildet haben. Es hat sich eine gebildet. Eine sehr lange Schlange. Durch den halben Laden.
Und da ist es! Mein geliebtes „Zweite Kassa, bitte!“ B. und ich drehen uns um. Die Dame ganz hinten in der Schlange. Vermutlich gerade erst ins Geschäft gestürmt, ein paar Sachen gepackt und gleich ungeduldig. B. grinst schelmisch: „Sollen wir nach einer dritten Kassa rufen?“ Ich blicke sie drohend an: „Sicher nicht.“ Dazu wäre noch zu sagen, dass das Geschäft an diesem Tag nur von zwei Verkäuferinnen betreut wurde. Die eine lächelt höflich an der Kasse und zieht geduldig ein Heft nach dem anderen über den Scanner. Die zweite läuft hektisch durch den Shop, um Fragen zu beantworten, Artikel für KundInnen zu suchen und hat dabei auch noch immer ein freundliches Lächeln auf den Lippen. Ja, da frage ich mich auch: „Wieso klonen sich die Damen nicht kurzfristig und öffnen gleich vier Kassen? Oder doch nur drei Kassen, weil dann nämlich zwei durch den Laden laufen könnten, um freundlich die Anfragen der KundInnen zu befriedigen.“
Schon wieder: „Zweite Kassa!“ – Diesmal ohne „Bitte“. Auf Höflichkeiten wird mittlerweile verzichtet. Die Anspannung ist ihr ins Gesicht geschrieben. Der Kundin. Die Verkäuferin lächelt weiterhin tapfer. 🙁
Ich verstehe schon: wir haben alle viel zu tun. Leiden unter permanentem Stress. So fahre auch ich nach knappen 10 Stunden Arbeit von einem Ende zum anderen Ende Wiens. Natürlich über Wiens meist befahrene Straße. Stop-and-Go inklusive – ohne Aufpreis. Hole meinen aufgekratzten Teenie von der Schule ab und begebe mich in diesen, zu Schulbeginn vollkommen überfüllten, Laden. Muss mich anstellen. Und warten.
Liebe Eltern! Vielleicht wäre es an manchen Tagen einfacher, mal abzuschalten. Die Dinge & Situationen hinzunehmen, wie sie sind. Es den VerkäuferInnen gleichzutun: ein freundliches Lächeln aufsetzen und Geduld zeigen. Ein höfliches Miteinander anstreben! Die Damen und Herren im Verkauf haben es an diesen Tagen auch nicht einfach. Und nicht vergessen: in ein bis zwei Wochen hat der Spuk ein Ende und es kann wieder im „Vorbeigehen“ eingekauft werden. 🙂
Während wir uns dem Schulalltag widmen, hat die liebe Margarete wieder ein paar großartige Rezepte für uns gestaltet. Besonders toll finde ich dieses köstlich aromatische Sellerie-Salz, das ich nach dem Einkaufserlebnis gleich für ein Risotto verwendet habe. Herrlich!!!!!!!!!!
Zutaten:
- 300 Gramm Sellerie(knolle)
- 100 Gramm Meersalz, grob
- gut verschließbare, kleine Gläser
Zubereitungszeit: circa 10 Minuten PLUS 5 Stunden zum Trocknen im Backrohr PLUS 24 Stunden zum Nachtrocknen an der Luft
Schwierigkeitsgrad: mittel
Zubereitung:
Sellerieknolle schälen, in mittelgroße Stücke schneiden und mit einem Messer (oder Sparschäler) in dünne Scheiben schneiden. Selleriescheiben im Backrohr bei circa 40-50°C mindestens 5 Stunden trocknen und anschließend auf einem Stück Backpapier oder Küchenrolle noch mindestens 24 Stunden an der Luft trocknen lassen.
Wichtig: Sellerie muss wirklich ganz trocken sein!
Die getrockneten Selleriescheiben mit grobem Meersalz vermischen und in der Küchenmaschine fein pulverisieren. Selleriesalz in trockene Gläser füllen und noch 2-3 Tage ziehen lassen, damit sich das Selleriearoma gut entwickeln kann.
Tipp:
Die getrockneten Selleriescheiben können auch ohne Salz pulverisiert werden, da Sellerie von Natur aus Salz enthält.
Verwendungsmöglichkeiten: perfekt zum Würzen von Tomatengerichten, für Salat-Dressings, Kartoffelgerichte und zu geschmortem Rindfleisch.
Vorsicht bei Cremesuppen, damit der Geschmack nach Sellerie nicht zu sehr dominiert!
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